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Asien 2010/11

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Tagebuch der Asienreise von Anne und Martin
Hongkong- Philippinen

Zwischenstopp in Guilin mit Besichtigung der zwei Pagodas

Guilin, eine Stadt umgeben von Flüssen

Praktischer Englischunterricht am lebenden Objekt: Tourist

Hongkong Island

Skyline von Hongkong


Skyline von Bantayan auf den Philippinen

Mehr-Mann-Boot

Jeden Abend auf ein Neues!

Regatta bei Sonnenuntergang


Am Strand von Boracay

Die Sonne kurz vorm Absaufen :-)

Philippinische Traumstrände

Hello Sir, you want Tricycle?


Hongkong- Philippinen

Ihr lieben Mitreisenden und Lesenden, lange haben wir euch mit unserem neuen Tagebucheintrag warten lassen. Es wird Zeit, endlich einmal danke zu sagen, für eure Teilnahme, die vielen Rückmeldungen und eure Lobesworte. Das spornt uns an, mehr zu erleben und weiterzuschreiben. Danke!

Auf Wiedersehen China, Auf Wiedersehen Asien!

In einem alten chinesischen Sprichwort heißt es;

„Wenn wir nie die Richtung ändern, steht schon vorher fest,wo unser Weg endet.“

Ob das Sprichwort nun wirklich unsere Spontanität zu einem Richtungswechsel entfacht hat, oder wir einfach nur vor Kälte und Regen fliehen wollten, lassen wir einmal im Raum stehen.

Wir halten es genau drei Tage im Höhenlager Shangrila bei Dauerregen aus, dann verfrachten wir uns und unsere Räder in einen Nachtbus und fahren zurück ins wärmere und trockene Kunming. Am Vorabend beten wir, dass chinesische Sleeper-Busse unlebendiger sind, als die indischen und hoffen, dass uns die Kakerlaken-familie diesmal erspart bleibt.

Jegliche Sorgen sind umsonst. Das Transportmittel ist rein! Stattdessen bringt uns das Ausmaß und Arrangement der Schlafkabinen zum Staunen. Sie sind winzig. In drei Reihen und zwei Stockwerken werden wir Passagiere wie Sardinen in die Blechbüchsen geschichtet. Das Platzangebot ist genau zugeschnitten. Natürlich auf asiatische Körpergrößen. Die höchste Herausforderung besteht also darin, die eigenen Gliedmaßen so in die sarg-ähnlichen Schlafbuchten zu sortieren, dass man nach der Busnacht immer noch das Gefühl hat, sie gehören zu einem.


In Kunming angekommen, stellen wir ernüchternd fest, dass der Bus in nur 13 Stunden die Strecke zurückgelegt hat, für die wir über zwei Wochen benötigt haben.

Mit dem Beginn des Monats Mai bleiben uns noch drei Wochen in Asien, bevor unser Flug von Hongkong nach Riga geht. Mittlerweile zeigt unser Kilometerstand stolze 4500 geradelte Kilometer an und das in weniger als drei Monaten.

Unser Abschied von Asien soll etwas Besonderes sein und somit beschließen wir, von Hongkong aus zwei Woche auf die Philippinen zu fliegen.


Der Zug scheint uns der einfachste Weg zu sein, um mit den Rädern nach Hongkong zu kommen. Vorausgesetzt, man besitzt die Engelsgeduld, um ein Ticket zu jagen.

China ein Land der Gegensätze! Die Chinesen bauen bis zu 10.000 Kilometer Zugstrecke im Jahr, China besitzt den schnellsten Zug der Welt (500 KmH) und eine der höchsten Zugstrecken. Im Kontrast dazu verfügen sie über das umständlichste und älteste Ticketsysteme der Welt. Einfache Onlinetickets und Verkaufsautomaten sucht man vergeblich. Tickets kann man nur in der Stadt kaufen, in der der Zug auch hält und diese auch nur drei Tage im Voraus.

Dafür ist der Service im Zug umfangreich und steht dem des Fliegen in keinster Weise nach. Auch die Terminal zum Einchecken sind gut organisiert, das Gepäck wird durchleuchtet und jedem Wagon steht eine Stewardess zur Verfügung.

In einem zweitägigen Transportmarathon mit Zwischenstopp in Guilin, einmal quer durchs Land, erreichen wir Guangzhou, im Osten von China. Am Gepäckausgabeschalter des Bahnhofes wollen wir unsere Räder abholen, die in einem separaten Gepäckabteil transportiert wurden. Glauben wir. Aber statt der Räder erhalten wir einen Zettel, der aufgrund seiner chinesischen Zeichen für uns wie eine Schatzkarte aussieht. Bei einem gezeichneten „x“ auf der Karte vermuten wir unsere Räder und beginnen mit der zweistündigen Schnipseljagd. Am Zielort angekommen, bringt man uns doch tatsächlich zwei Fahrräder, aber nicht unsere! Bestimmt schütteln wir den Kopf und schicken ihn erneut, mit der Fahrradbeschreibung “TREK-SAU“ , in die Untiefen seiner Lagerhalle. Nachdem wir uns mehrmals fragen; „Werden wir sie jemals wiedersehen?“ erscheint der Herr strahlend mit unseren Rädern in der Hand und überreicht sie uns mit den Worten: „TLEK-SAU“!

In Guangzhou werden wir von einer Schulklassen samt Lehrer angesprochen, ob wir etwas Zeit hätten. Sie möchten mit und an uns ihr Englisch verbessern und ihr Gelerntes anwenden.

Der Lehrer hat einen guten Job gemacht und die noch recht jungen Schüler können sehr gut kommunizieren. Die Chinesen nehmen das Englisch lernen sehr ernst. Es wird prognostiziert, dass es in wenigen Jahren wahrscheinlich mehr englisch sprechende Chinesen geben wird, als englisch sprechende Ausländer.

Wohlgemerkt trafen wir die Schulklasse an einem Sonntag!

Auf der zwei stündigen Busfahrt nach Hongkong trainieren wir den Auf- und Abbau unserer Räder in Rekordzeit. Wir passieren zwei Grenzen und das innerhalb von China, Shenzhen und Hongkong. Jedes Mal müssen wir unsere Räder aus dem Bus laden, zusammenbauen, alles befestigen, durch den Zoll marschieren und danach die ganze Prozedur in umgekehrter Reihenfolge.


Hongkong erschlägt uns mit seinem herrschenden Konsum, den Hochhäusern und dem hektischen Treiben. Wir mieten uns für eine Nacht in ein winziges Zimmer in einem der riesigen Wolkenkratzer ein. Das Zimmer ist fünf mal so teuer, als die bisherigen Zimmer in China und nur ein fünftel so groß. Vorwärts rein und rückwärts raus. Mehr Platz ist nicht!


Obwohl wir uns in Hongkong mitten in China befinden, sind wir trotzdem aus China ausgereist und dürfen auch nicht mehr zurück. Ein Land, zwei Systeme! Auch den chinesischen Yuan akzeptiert hier niemand mehr, sondern nur den Hongkong Dollar. Hongkong und sein Autonomiestatus.


Innerhalb von zwei Stunden erreichen wir schon am kommenden Tag Cebu, auf den Philippinen. Das Inselarchipel besteht aus über 7000 Inseln, von denen ca. 850 bewohnt sind. Leider schaffen wir nur vier von ihnen zu sehen.




Nach einer Rundfahrt auf der Hauptinsel der Visayas, Cebu, bringt uns eine kleine Fähre nach Bantayan. Danach zieht es uns ins Touristenzentrum Boracay. Was zuerst ausschaut wie ein Katzensprung, entpuppt sich als zweitägige Reise mit ständigem Wechsel zwischen Bus und Fähre. Aber der Weg hat sich gelohnt. Wir finden Traumstrände und eine schöne Holzhütte direkt am Strand. Zwar wackelt sie schon ein wenig, weils den Termiten gar so schmeckt, aber wir entscheiden, dass die Statik noch ausreichend ist und ziehen ein. Wir befinden uns am Surferstrand und daher buchen wir gleich einen Kitesurfkurs nebenan. Leider ist die Saison schon zu Ende und das laue Lüftchen reicht grade mal für Trockenübungen.

Zurück in Hongkong beginnen wir mit der Immobiliensuche. Wir wollen uns ein Eigenheim zulegen. Schon nach kurzer Suche werden wir findig, liegen kurz Probe und nennen ab dem Zeitpunkt ein Dreimann-Zelt unser neues Zuhause. Dank der fehlenden Mehrwertsteuer, sind u.a. Campinggegenstände in Hongkong viel günstiger als in Europa.

Voll bepackt mit einer neuen Campingausrüstung und zwei Fahrradkartons machen wir uns bereit für unsere Abreise. Die Mountainbikes zerlegen wir in Einzelteile und quetschen sie in die viel zu engen Rennradkartons.

Wir beenden unsere China Reise mit dem Wiedersehen der Personen, mit denen sie begonnen hat. Mit Lau(l)ra und Maddin feiern wir gemeinsam unseren und ihren letzten Abend in China. Auf Wiedersehen Asien!
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